Ob Sportunfall, Halluxoder Arthrose – in derFusschirurgie des KantonsspitalsUri ( KSU )werden schmerzendeFüsse behandelt.Eine genaue Abklärung steht am Beginn jeder Fussbehandlung.FUSSCHIRURGIE –WO JEDER SCHRITT ZÄHLT«Der Fuss ist einer der kompliziertestenKörperteile. Er besteht aus 26 Knochenund je nach Zählweise 30 bis 33 Gelenken.Da ist es sinnvoll, wenn sichein Chirurg oder eine Chirurgin auf dieFüsse spezialisiert.» Das sagt Dr. med.Lukasz Sliwowski, der seit Anfang 2025am KSU als Fusschirurg arbeitet. Er istselber mehr per Zufall in das Gebiet hineingerutscht,weil er sich immer schonfür Biomechanik interessierte und ineinem auf Füsse spezialisierten Zentrumin der Nähe von Dortmund einenguten Lehrer hatte.In die Fusschirurgie überwiesen werdenganz unterschiedliche Patientinnenund Patienten: Kinder mit angeborenenFehlstellungen, junge Leute nachSportunfällen, Personen mittleren Altersmit Hallux und ältere Personen mitArthrose. Dr. Sliwowski rät vor allemden jüngeren Personen, Beschwerdennicht zu ignorieren, sondern diese frühzeitigin der Hausarztpraxis abklärenzu lassen. Je früher eine Behandlungeinsetzt, umso höher sind die Chancen,ohne Operation davonzukommen.Im KSU findet dann als Erstes einegenaue Anamnese statt. Die Füsse werdenphysikalisch und wenn nötig mitverschiedenen bildgebenden Verfahrenuntersucht. Die Behandlung erfolgt zuerstkonservativ, das heisst ohne Operation.Zum Einsatz kommen Physiotherapie,Schuheinlagen, Spezialschuhe,Ultraschallwellen und anderes. Dazuarbeitet Dr. Sliwowski mit orthopädischenSchuhtechnikern zusammen.Wenn nach sechs Monaten keine Besserungerfolgt, wird operiert– nach Möglichkeitminimalinvasiv – zum Beispielin Form einer Gelenkspiegelung mitKamera. Erst wenn alles nicht mehrhilft, wird eine offene Operation durchgeführt,zum Beispiel für eine Bandrekonstruktion.44Doch mit der Operation ist die Behandlungkeineswegs zu Ende. Jetzt sinddie Patientinnen und Patienten gefragt.In der Physiotherapie lernen sie, mitwelchen Übungen sie den Fuss wiederbeweglich und belastbar machen können,und diese Übungen gilt es auch zuHause regelmässig zu machen. «Mit derOperation trage ich 60 % zur Heilungbei; für den Rest ist die Patientin oderder Patient selber verantwortlich, daheisst es, fleissig zu sein», meint Dr.Sliwowski. Die Nachbetreuung erfolgtdurch die Urner Hausärztinnen und-ärzte. Bei einer guten Nachbehandlungstehen die Chancen nicht schlecht,dass der Fuss sich vollständig erholt unddie alte Beweglichkeit wiedererlangt.Ein Bruch in einem Gelenk birgt allerdingsdas Risiko, dass sich später eineArthrose entwickelt.Manchmal geschehen aber auch halbeWunder. Im letzten Winter wurde eine
Fusschirurg Lukasz Sliwowski engagiert sich für gesunde Füsse.Patientin nach einem Skiunfall mit einemkomplizierten Bruch im Sprunggelenkeingeliefert. Dr. Sliwowski musstedrei Platten einbauen und rechnete miteiner Genesungszeit von mindestenssechs Monaten. Doch nach drei Monatentauchte die Patientin in normalenSchuhen bei ihm auf und meinte, siehätte keine Schmerzen mehr. «Da freutman sich als Arzt.»Was können wir tun, damit unsere Füssegesund bleiben und wir gar nie in derFusschirurgie landen? «Das Wichtigsteist, aktiv zu bleiben und sich zu bewegen»,empfiehlt Dr. Sliwowski, «undzwar von klein auf.» Schon die Kindersollen sich viel bewegen, am bestenbarfuss, das stärkt die Muskulatur undbeugt Fehlstellungen vor. Ab siebenJahren ist es wichtig, auf gute Schuhe zuachten. Schuhe, die zu klein sind oderdrücken, können dazu führen, dass dieFüsse krumm wachsen oder die Kindereinen falschen Gang entwickeln. Aberauch bei Erwachsenen ist Bewegungdas A und O. «Aktivität beugt Übergewichtvor, stärkt die Muskeln undfördert die Beweglichkeit – das gilt fürjedes Gelenk im Körper.»Etwas Überraschendes hat Dr. Sliwowskizum Schluss parat: Einzelne Fussgelenkesind von Geburt an eigentlichrecht steif. Im Alter werden sie manchmalzu beweglich, sodass das Versteifeneine mögliche Behandlung darstellt. Erhat eine Bekannte, bei der ein Gelenkin der grossen Zehe versteift wurde,und damit läuft sie zwei Marathons proJahr – schmerzfrei.Spitalstrasse 16460 Altdorf041 875 51 51info@ksuri.chwww.ksuri.ch45
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