Konzerns zu sein. «Hier sind wir allesspezialisierte Generalisten, und die eigeneWeltsicht spielt eine viel grössereRolle», sagt Katja Gisler.Eine Urnerin erklärt der Schweiz die WirtschaftDie eigene Weltsicht einbringen, daswar bei Katja Gisler schon früh einThema. Als Kollegischülerin war sieMitgründerin der Jungen CVP Uriund kandidierte 2004 als 19-Jährigefür den Landrat. «Oh, das war einetolle Zeit», sagt sie, als sie daran zurückerinnertwird. Beinahe, mit etwasmehr Proporzglück, wäre sie gewähltworden. «Dabei hätte ich für das Mandatja kaum Zeit gehabt, weil ich meinStudium begonnen habe.» Die Politikverfolgt sie immer noch, wennauch nicht aktiv. Mit der Mitte-Parteifühle sie sich immer noch verbunden.«Schliesslich komme ich aus einerCVP-Familie», sagt sie. Heute lebtsie mit ihrem Mann und der bald dreijährigenTochter in Kilchberg am linkenZürichseeufer. Der Kontakt nachUri sei eng, vor allem wegen der Elternund der Grossmutter. Sie sprecheimmer noch von «Dähäimä», wenn sienach Uri gehe. «Und im Axen gehtmir das Herz auf», sagt sie.Wie entwickeln sich die Finanzmärkte? Wellershoff & Partners schätztdies unter anderem in den «Monthly Perspectives» ein.Das berufliche «Dähäimä» ist aberdie Bankenwelt. «Vielleicht weil Dädischon bei der UKB gearbeitet hat»,lacht Katja Gisler. Ihren Urner Dialektsieht sie dabei eher als Vorteil: «Esgibt ja nicht so viele von uns, so hatman einen Wiedererkennungswert»,lacht sie. Und er stehe für Bodenständigkeit,was ihr ein wichtiger Wert sei.Bei der Arbeit geht sie von den verschiedenenFinanzdaten aus. «Darausmachen wir eine Storyline», erklärtKatja Gisler. Die muss für die Kundeneinfach verstanden werden können.Und was ist jetzt mit Donald Trump?Er sorgt bei den Unternehmensberaternfür Arbeit, weil sie mehr Adhoc-Einschätzungenmachen müssen.Ökonomisch wirke sich seine Präsi-14
dentschaft nicht positiv aus. «Wirtschaftist keine Milchbüchleinrechnung»,hält Katja Gisler fest. Letztlichsetze Donald Trump aber das um,was er angekündigt habe. «Wir nehmenihn nicht wortwörtlich, aber wirnehmen ihn ernst», sagt sie. Er alleinwerde die Welt aber nicht dramatischändern können. KI bringt da dietiefgreifendere Veränderung mit sich.Nicht unbedingt auf den Finanzmärkten– da seien einige Firmen mit KI-Bezug schon etwas gar hoch bewertet.«Aber im eigenen Businessmodellmuss jedes Unternehmen KI ernstnehmen», ist Katja Gisler überzeugt.Eine Urnerin erklärt der Schweiz die WirtschaftDie Arbeit in einem kleinen Team unterscheidet sich deutlich von der Tätigkeit in einem grossen Konzern, hat Katja Gisler festgestellt.15
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