Editorial«Grabe, wo du stehst!»Dieser Imperativ der 68er- Generationist mehrheitsfähig geworden. Mitzwanzig wollten wir die Welt verbessern,jetzt verbessern wir wenigstensdie Quartiere. Gemeinschaft undEngagement sind chic geworden, begünstigtdurch vielerlei Phänomene,von Frauenemanzipation bis Frühpensionierung.Sich mit alledem zurechtzufinden,setzt lokale Kommunikation vorausund erzeugt Nachrichten auf spannendenPlattformen : Selbsthilfegruppen,Bürgerinitiativen, lokale Behörden,Schulen usw. Politik interessiert dieLeute schon, freilich weniger in ihrerinstitutionalisierten Darreichungsform( Ratsverhandlungen ), vielmehr alskonkrete Problemwahrnehmung vorder eigenen Haustür.In der inneren Hierarchie der Journalistengildesteht das Lokale etwa aufzweitunterster Stufe ( allenfalls nochvor dem Sport ). Doch die Nutzungszahlen,ob bei den gedruckten oderbei den digitalen Medien, zeigen dasumgekehrte Bild. An der Spitze stehtdas Interesse am Nahen. Kultur- undAuslandseiten dagegen werden beimanchen Tageszeitungen nur von10 bis 15 Prozent der Leserinnen undLeser regelmässig genutzt.Lokalreporter sind Realisten; sie wissen,dass die Leute vor allem dannfreundlich sind mit ihnen, wenn sieetwas wollen. Das ergibt in der Regelnicht die interessanten Geschichten;meist ist es sowieso nur eine Freundin,die einen Secondhandshop eröffnet.Dennoch: Beziehungen sind die Leitwährungim lokalen Geschäft, undWichtiges läuft fast nie im Schriftverkehr.Das Interessanteste erfährt manbeiläufig, weil es einem der andereeigentlich von sich aus nie erzählt hätte,wenn man nicht mit dem Glas inder Hand herumgestanden und überGott und die Welt gequatscht hätte.Der Lokalreporter weiss : Es gibt keinelangweiligen Veranstaltungen, esgibt nur träge Journalisten. Die gutenJournalisten schöpfen auch ausder eigenen Erfahrungswelt: Wasbringen die Kinder aus der Schulenach Hau se? Was hat die Frau beimEinkaufen erlebt? Worüber reden dieLeute im Bus?Lokaljournalismus heisst, die Menschenund ihre Alltagssorgen ernst zunehmen. Auf die Dauer kann diesenBeruf nur ausüben, wer die Menschenmag.Karl Lüönd ( 1945 ), geboren und aufgewachsen in Flüelen,war Lokalreporter und freier Journalist in Luzern, danngehörte er sieben Jahre der Chefredaktion des « Blick » an,wurde Chefredaktor und Verleger der « Züri Woche ». Seit1998 ist er wieder freier Publizist und hat bis heute gegen 80Auftragsbücher geschrieben.Karl Lüönds allererster gedruckter Zeitungsartikel erschien1960 im « Urner Wochenblatt » und beschrieb eine Schülertheater-Aufführungin Flüelen.4
KarteFlüelenS. 3–4AltdorfS. 2, 6–7, 16, 18, 19, 20–21, 26,28–29, 30–31, 32, 41, 43, 44, 47,50, 63, 64–65, 66, 67, 70, 76–77,79, 81, 82, 83, 84–85, 88SeelisbergS. 10BürglenS. 11, 68, 78 UnterschächenS. 87ErstfeldS. 16, 42,69, 80SchattdorfS. 8 –9 , 34, 35,40, 42, 45, 46,49, 51, 62, 71SilenenS. 35AmstegS. 27, 33, 48AndermattS. 175
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