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Der Vielfalt der Urner

Der Vielfalt der Urner Genetik auf den Grund gegangenDer Umfang des DNA-Codes istenorm, was verdeutlicht, welchen Unterschiedbereits eine kleine prozentualeAbweichung ausmachen kann.Im Verlauf der Zeit und mit vielenDaten gelang es, spezifische DNA-Sequenzeneiner bestimmten Herkunftzuzuweisen.Moderne Labortechnik ermöglicht es,ein vollständiges menschliches Genomin wenigen Tagen zu sequenzieren– die erste solche Sequenzierung(Beginn in 1990) dauerte 13 Jahre undkostete über 3 Milliarden Franken.Meine genetische Verteilung ist fast ausschliesslich auf Europa beschränkt.Wie vielfältig ist der Urner nun?Nach drei Wochen erhielt ich eineE-Mail mit meinen Resultaten : 56Prozent meiner DNA stimmt mit derGenetik der Nord- und Westeuropäer( Schweiz ) überein, das überraschtemich wenig. Doch dass das Labor michEine einfache Speichelprobe reicht aus, um ein vollständiges Genom zu sequenzieren.38

Der Vielfalt der Urner Genetik auf den Grund gegangenDie Probe ging per Post ins Hightech-Labor und schon in wenigen Wochen erhielt ich meine Resultate.bis in meine Heimat in Altdorf lokalisierenkonnte, erstaunte mich wiederumsehr. Auch mit Stadtzürchern undGenfern gab es viele Übereinstimmungen,doch erstaunlicherweise fandensich keine genetischen Verbindungenzu Vertretern unserer Nachbarkantoneausser in Stans, was aber auch anmangelnden Daten liegen könnte.Von Dolce Vita bis zu denWikingernSpannender war der Blick auf dierestlichen 44 Prozent meines Genoms.Aufgrund meiner Urgrossmutter– und natürlich meiner Liebe zuKaffee, Pizza und Pasta – war ich sicher,dass italienische Gene vorhandensein müssen. Doch dass diese gar19,4 Prozent meiner DNA ausmachen,kam doch überraschend. 43 Prozentder Schweizer besitzen ebenfalls italienischeGene, zu welchem Prozentsatzist leider nicht ersichtlich. Zudemtragen 32 Prozent der Schweizeriberische Gene, 29 Prozent süditalienisch/griechische,rund 27 ProzentGene vom Balkan und etwa 21 Prozentenglische Abstammung in sich.Bei mir wurden keine solche gefunden.Jedoch ist 19,1 Prozent meinerDNA skandinavisch – meine Kälteresistenzund mein Bartwuchs sindalso genetisch veranlagt. Woher abermeine 2,5 Prozent finnische sowie 3Prozent orientalische Abstammungherkommt, bleibt mir ein Rätsel.Der Urner ist überallDer Gentest gab auch Einsicht überdie Verwandtschaft und folglich überdie Geschichte. Von 4400 gefundenenVerwandten leben überraschenderweiseetwa 850 in den USA. EineErklärung lieferte der Aufsatz vonWalter Bär-Vetsch im 114. Heft des« Historischen Neujahrsblatts ». Besonderszur Zeit der Fabrikarbeit und Eisenbahnhaben Auswanderungswellenstattgefunden, allein zwischen 1888und 1890 verliessen 825 Urner denKanton, viele davon versuchten ihrGlück in den USA. Fast auf der ganzenWelt – sogar in Französisch-Polynesien– sind «Urner Gene» verstreut,und offenbar auch Verwandte von mir.39