Lärm quellen statt Punkte im VisierPhilipp Huber an der EM 1998 in Budapest.Besonders gern erinnert sich PhilippHuber an die Meetings im Mehrkampf-MekkaGötzis in Österreich,wo er im Jahr 2000 seine Bestleistungaufstellte. « Die Stimmung dort ist unvergleichbar.» Seine grösste Enttäuschungals Sportler erlebte der Urner,der mit seiner Familie im aargauischenTeufenthal lebt, ebenfalls 2000.Nach Topleistungen fiel er kurz vorden Olympischen Spielen in Sydneyplötzlich in ein tiefes Loch. MedizinischeAbklärungen ergaben schliesslichdas Pfeiffersche Drüsenfieber alsUrsache. Trotz dieser Diagnose entschiedsich Philipp Huber in Absprachemit dem Verbandsarzt für eineOlympia-Teilnahme. « Ich ging imWissen an den Start, dass ich nichtdas abliefern kann, wozu ich eigentlichfähig wäre », sagt er rückblickend.Nachdem er sich im 100-Meter-Lauf eine leichte Muskelzerrung holte,musste er den Wettkampf im anschliessendenWeitsprung abbrechen.Als Zehnkämpfer war Philipp Huberextrem vielseitig unterwegs. In seinemheutigen Berufsalltag befasst sichder zweifache Olympiateilnehmer primärmit Lärmbekämpfung und Ruheschutz.Seit mehr als 13 Jahren ister beim Kanton Aargau in der Abteilungfür Umwelt als FachspezialistLärm und nichtionisierende Strahlungtätig. In dieser Funktion beurteilter hauptsächlich die Einhaltungder Lärmgrenzwerte bei Baugesuchen.Daneben steht er Gemeindenund Privatpersonen bei Lärmproblemenberatend zur Seite. Neben demKontakt mit den unterschiedlichstenLeuten gefällt Philipp Huber an seinerTätigkeit vor allem die Abwechslung.«Ich habe es mit Strassenverkehrslärmzu tun, mit Industrie- und Gewerbelärm,aber auch mit Alltagslärm oderleisen Störgeräuschen. Die Arbeit istsehr vielfältig und spannend.»Der Urner nahm zweimal an Olympischen Spielen teil.24
Lärm quellen statt Punkte im VisierDer Übergang ins Berufsleben fielPhilipp Huber nicht schwer, weil erals Zehnkämpfer nie Vollprofi war.Während seiner Aktivzeit studierteer zuerst an der ETH Zürich. ImAnschluss an sein Studium arbeiteteer in einem 50-Prozent-Pensum, umBerufserfahrung zu sammeln, aberauch um seinen Lebensunterhalt zufinanzieren. « Leichtathletik professionellzu betreiben, war damals finanziellpraktisch unmöglich », so derdiplomierte Umweltingenieur. Dafürkonnte er sich als Spitzensportler Fähigkeitenaneignen, die ihm bis heutezugute kommen. « Sich auf ein Zielzu fokussieren, etwas zielgerichtet inAngriff zu nehmen oder auch der Umgangmit Druck – all das hat mir imBerufsleben sicher sehr geholfen », istder 50-Jährige überzeugt.Sport spielt im Leben von Philipp Hubernach wie vor eine zentrale Rolle.Seit 2009 amtet er als Nationaltrainerder Mehrkämpferinnen, zuerstim Nachwuchs und seit 2016 bei denFrauen. Daneben gibt er bei SwissAthletics Trainerausbildungen aufStufe Jugend und Sport. Seit vergangenemHerbst engagiert er sich zudembeim BTV Aarau als U18-Trainer.Sein grosses Engagement für dieLeichtathletik begründet der zweifacheFamilienvater einerseits mit derfamiliären Atmosphäre, die in derSchweizer Mehrkampfszene herrscht,andererseits mit dem Wunsch etwaszurückzugeben. «Ich hatte das wahnsinnigeGlück, dass ich schon beimLC Altdorf von sehr gut ausgebildetenTrainern betreut wurde, die michvon Anfang an gefördert haben. Daherfühle ich mich auch etwas verpflichtet,mein Wissen an junge Athleten weiterzugeben.»Selber einen Zehnkampf zu bestreiten,kann sich Philipp Huber heute nichtmehr vorstellen. « Wahrscheinlich würdeich mir schon im 100-Meter-Laufeine Muskelzerrung einfangen », sagter lachend. « Spätestens beim Weitsprungwäre es sicher vorbei. »In der Schweizer Allzeit-Bestenliste belegt er aktuell Rang 4.Philipp Huber in seinem Büro in Aarau.25
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