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Made in Uri 2023

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Z wie anders – Die

Z wie anders – Die Generation ZDer Generation Z sei die Abgrenzungzwischen Arbeit und Freizeitsehr wichtig, sagt Anina Amrhein,Verantwortliche Berufsbildung beiEWA-energieUri. Arbeitsscheu seiendie Jugendlichen von heute aber keineswegs.«Sie wollen arbeiten, aberdie Voraussetzungen müssen für siestimmen.» Insbesondere das Arbeitsklima.«Das steht so ein wenig überallem», so die 32-Jährige. «Der Lohnist nach wie vor wichtig, hat aber anBedeutung verloren.» Den Jungen seies wichtiger, eine Tätigkeit zu haben,die sinnvoll sei und ihnen Raum zumMitgestalten lasse. «Sie wollen sicheinbringen und einen Beitrag zu aktuellenThemen leisten.»Dabei darf der Spass auf keinen Fallzu kurz kommen. «Die JugendlichenIst am Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri tätig: Marco Grepper.wollen am Job auch Freude haben»,betont Marco Grepper. Sie seien sichbewusst, dass es einfach sei, den Berufzu wechseln. «Teilweise wissensie schon während der Lehre, dasssie danach etwas anderes machenwerden.» Immer häufiger brechensie ihre Lehre auch ab. Auch EWAenergieUri war in jüngerer Vergangenheitmit vereinzelten Lehrabbrüchenkonfrontiert. «Das hatten wir infrüheren Jahren praktisch nie», sagtAnina Amrhein. «Einzelne Jugendlicheneigen heute vielleicht schnellerdazu, aufzugeben, wenn ihnen etwasnicht gefällt oder es nicht so ist, wiesie es sich vorgestellt haben.»Das Lehrstellenangebot von EWAenergieUriumfasst 14 verschiedeneBerufe. Bei der Generation Z amgefragtesten sind laut Anina AmrheinBerufe im kreativen und digitalenBereich. Handwerkliche undadminis trative Berufe seien dagegenschwieriger zu besetzen. «Selbstbeim KV, das eine beliebte Grundausbildungist, hat sich die Situationstark verändert», sagt die Altdorferin.Über die Gründe kann sie nurmutmassen. «Mit ein Grund ist sicher,dass weniger Jugendliche eine Lehrstellesuchen, weil unter anderemeine Verlagerung von der Berufs lehrein ein Studium erfolgt.»Ein weiterer Grund dürfte die Situationauf dem Arbeitsmarkt sein. Daes weit mehr Lehrstellen als Lernendegibt, hat die Generation Z dieQual der Wahl. Die Firmen müssendadurch mehr um ihren Nachwuchs74

Z wie anders – Die Generation ZAls Verantwortliche Berufsbildung bei EWA-energieUri ist Anina Amrhein mit der Generation Z bestens vertraut.kämpfen als in der Vergangenheit. BeiEWA-energieUri versucht man dieJugendlichen verstärkt dort abzuholen,wo sie zu Hause sind: im Internetund in den sozialen Medien. Umbesser auf sie eingehen zu können, hatUris grösster Energiedienstleister zudemdie Stelle einer «VerantwortlichenBerufsbildung» geschaffen. «AlsArbeitgeber muss man heute überallpräsent und immer dran sein», erklärtAnina Amrhein.Die «Gen Z» ist die erste Generation,die mit dem Handy aufgewachsen ist.Wie sie die Schweizer Arbeitsweltverändern wird, lässt sich heute ersterahnen. «Teilzeitarbeit und der hoheStellenwert der Freizeit werden zumStandard», ist Marco Grepper überzeugt.«Zudem werden die ‹Sinnfrage›und das ‹Team› bei der Jobwahl immerwichtiger.» Arbeitgeber müssten sichdiesem Wertewandel anpassen, so derBerufsschullehrer: «Sonst werden sieirgendwann Mühe haben, Leute zufinden.»Sicher ist: An der Generation Z führtkünftig kein Weg vorbei. «Uns ist esextrem wichtig, dass sie die Zukunftmit uns mitgestaltet. Wir sind überzeugt,dass wir der Generation Z eineideale Integration ins Arbeitsleben mitsinnstiftenden Tätigkeiten, flexiblenArbeitsmodellen und Weiterentwicklungsperspektivenbieten können», betontAnina Amrhein. «Es ist uns aberauch wichtig, für alle unterschiedlichenGenerationen im Betrieb einepassende Umgebung und Ausgangslagezu schaffen.»75