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Made in Uri 2020

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Erwin

Erwin Steinemann – «Wenn nicht jetzt, wann dann?» das der Regierungsrat beschliesst. «Ich bezweifle aber nicht, dass ich auch noch diese Hürde schaffe», sagt er und schmunzelt. Erwin Steinemann ist mit Altdorf verwurzelt. «Hier bin ich geboren, hier bin ich verwurzelt und hier will ich alt werden.» Erwin Steinemann ist vor 65 Jahren im Kantonsspital Uri geboren worden und hat mit Ausnahme seiner Lehrzeit in Luzern und einer Anstellung in Freiburg immer in Altdorf gelebt. Was hat ihn dazu bewogen, sich in Altdorf einzubürgern? «Für mich war es einfach wichtig. Ich will hier alt werden, ich bin hier verwurzelt und ich fühle mich als Altdorfer. Es ist auch ein Dank an den Kanton Uri und die Gemeinde Altdorf. Von ihnen und von vielen Urnerinnen und Urnern habe ich viele schöne Aufträge erhalten.» Erwin Steinemann hat sich auch politisch engagiert. Als langjähriges SP- Mitglied amtete er mehr als 30 Jahre als Abstimmungsbeamter. Bereits vor zwei Jahren habe er einen Antrag zur Einbürgerung einreichen wollen. «Auf dem Steueramt haben mich die beiden Beamten nur ausgelacht und mir das wieder ausgeredet.» Den Mut, das Gesuch einzureichen fand er erst, als sich seine Heimatgemeinde Opferhofen mit der Schaffhauser Nachbarsgemeinde Altdorf zur Gemeinde Thayngen zusammenschloss. «Wenn nicht jetzt, wann dann, habe ich mir gesagt. Denn zu Thayngen habe ich keine Verbindung.» Einen Einbürgerungstest habe er nicht absolvieren müssen. Der Antrag wurde vom Gemeinderat geprüft und in der Botschaft zur offenen Dorfgemeinde zur Zustimmung empfohlen. «Natürlich wurde ich von vielen Leuten darauf angesprochen. Einige meiner Kollegen haben zu mir zum Spass gesagt: ‹So einen Kommunisten wie dich werden sie bestimmt nicht einbürgern.›» Unverkennbar und einzigartig: Töpfe, Tassen, Teller, Vasen und Schüsseln mit dem goldfarbenen Uristier. An der Dorfgemeinde im Juni habe er aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich teilnehmen können. Geschlafen habe er aber trotzdem gut. Am Tag darauf wurde ihm telefonisch 76

Erwin Steinemann – «Wenn nicht jetzt, wann dann?» Das Töpferatelier ist gleichzeitig auch Verkaufsladen. Heute arbeitet Erwin Steinemann noch einen Tag pro Woche im Atelier. von der Gemeinde Altdorf mitgeteilt, dass ihm die Einwohnergemeinde das Altdorfer Bürgerrecht erteilt hat – ohne Gegenstimme. Die Bestätigung erfolgte ein paar Tage später. Beigelegt dem Schreiben war auch ein Einzahlungsschein. Wieviel ihn schlussendlich der ganze Spass kostet, weiss Erwin Steinemann noch nicht genau. Er rechne so mit gut 1000 Franken. «Das ist es mir aber wert. Man gibt oft Geld für Dümmeres aus.» nicht einig darüber gewesen. «Hauptsache ich bin jetzt Altdorfer Bürger. Dieses Ziel habe ich erreicht. Um das Korporationsbürgerrecht zu erlangen, ziehe ich nicht in den Krieg.» Ob er das Korporationsbürgerrecht beantragen könne und erhalte, wisse er nicht. Schliesslich sei sein Urgrossvater ein Gisler aus dem Schächental gewesen. Vor Kurzem habe er mit einem Regierungsrat und einem Gemeinderat darüber diskutiert und die beiden seien sich diesbezüglich Das kleine Haus an der Mariahilfgasse in Altdorf gibt es bereits seit über 500 Jahren. Das Haus wurde mehrmals renoviert. 77