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Made in Uri 2020

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Kindergarten Seedorf – «Warum fragen Kinder immer ‹warum›?» bei Fragen, die ins Wissenschaftliche gehen. «Warum gibt es Berge?» Oder ins Politische. «Warum haben wir keinen König?» Oder ins Gesellschaftliche. «Wieso geben sie den Leuten im Gefängnis überhaupt zu essen?» Hhhmmm! Wie kommt ein Kind auf diese Frage?, fragt man sich dann. «Kinder wollen die Welt entdecken und wissen, warum was passiert. Sie erkunden alles und wollen für alles eine Erklärung», sagt Caroline Wipfli. «Da sie noch keine oder nur wenige Erfahrungen gemacht haben, fehlt ihnen eigenes Wissen und sie müssen sich ‹ihre Welt› erst konstruieren. Dann wenden sie sich an die Grossen, von denen sie glauben, dass sie das alles wissen könnten.» Logisch. Es geht also um Verständnisfragen. Man dürfe als Erwachsener aber auch ruhig mal sagen, dass man nicht alles weiss, meint die Pädagogin. Sie antwortet den Kindergartenkindern mitunter frei heraus: «Ich habe keine Ahnung, aber ich finde es gemeinsam mit dir heraus, wenn du willst.» «Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehn, manchmal muss man fragen, um sie zu verstehn.» «Ich weiss, ich weiss ...» Juna und Jeremias recken die Finger, bevor sie im Kindergarten Antwort auf Fragen geben. So geht es im Sesamstrassenlied weiter. Der Kiga B liegt in Seedorf direkt neben dem Kloster. Auch dort gibt es tolle Sachen zu sehen. Kein Wunder also, dass die Kinder fragen: « Warum arbeiten Klosterfrauen nicht und beten nur? Warum haben Klosterfrauen keine Männer? Warum gibt es keine Klosterfrauen-Kinder?» Aber auch daheim löchern die Mädchen und Jungen die Eltern mit ihren Fragezeichen. Wollen Erklärungen für das, was sie gesehen oder gehört haben und sich selbst nicht beantworten können: «Warum hat Reto eine Glatze? Warum gibt es Leute, die stehlen? Warum kommt der Osterhase ins Haus, obwohl die Tür geschlossen ist? Warum gibt es Leute, die betteln?» Und manche der Kinder geben sich nicht schnell zufrieden, haken nach und erklären sich die Welt, wie sie 28

Kindergarten Seedorf – «Warum fragen Kinder immer ‹warum›?» Im gemeinsamen Spiel lernen Julian und Carlo viel voneinander und erklären sich ihre Sicht der Dinge. es für richtig halten: «Warum gibt es Sommer- und Winterzeit?» Elternantwort: «Weil wir in der Schweiz die Zeit von den Lichtbedingungen optimal nutzen wollen. Alle Leute stellen die Zeit um.» Kind: «Warum? Wir machen sonst auch nicht alles, was die anderen Leute machen, also müssen wir die Zeit nicht umstellen.» Kinder machen sich Gedanken. Sie haben das Recht, alles zu fragen und sollen es auch unbedingt tun, meint Caroline Wipfli. Denn eines steht fest: «Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!» 29